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Conference, Digital Health, Major Depression
Real-World-Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit der digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) edupression
Preiß, M | Jarecki, J. B | Köchling, M | Rujescu-Balcu, D | & Pezawas, L. DGPPN (2024)
Einleitung/Hintergrund: Die häufig berichtete geringe Therapieadhärenz von digitalen Therapeutika (DTx) in randomisierten kontrollierten klinischen Studien hat Zweifel an der Alltagstauglichkeit von DTx in der klinischen Praxis aufkommen lassen. In den meisten Fällen sind kaum naturalistische Daten zu DTx verfügbar, so dass die Bewertung des klinischen Nutzens in der Praxis unbeantwortet bleibt. Methoden: Aus diesem Grund wurden zwischen November 2023 und Mai 2024 über das deutsche NeuroTransData-Register naturalistische Daten zur digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) edupression.com® herangezogen und mit Daten der DiGA (PHQ-9, Nutzungsdaten) kombiniert analysiert. Die atientencharakteristika und Veränderungen der Depressionsschwere sowie Therapieadhärenz (mittlere wöchentliche Anzahl täglicher Stimmungstagebuch-Einträge) mittels Kaplan-Meier-Methode als Wahrscheinlichkeit für die Fortsetzung der Behandlung geschätzt. rgebnisse: Insgesamt wurden 137 Patienten mit einem mittleren Alter (SD) von 48,6 (12,2) Jahren und einem mittleren PHQ-9-Wert von 14,9 (5,3) mit edupression.com® eingeschlossen. In 27,0% der Fälle erfolgte eine Monotherapie. Die herapieadhärenz (M, 95% CI) lag nach 1 Monat bei 74,2% (67,0- 82,2) und nach 2 Monaten bei 56,2% (48,3- 65,5). Bei den 65 (47,4%) Patienten mit ausreichenden PHQ-9 Daten betrug die mittlere Veränderung des PHQ-9-Wertes (95% CI) -4,62 (-5,97 – -3,26). Bei geringerer Nutzung (< 2 wöchentlich, n=47) betrug die Veränderung des PHQ-9 -2,78 (-5,03 – -0,52) im Vergleich zu -5,32 (-6,99 – -3,65) bei stärkerer Teilnahme. Diskussion: Die naturalistischen Daten zur Anwendung von edupression.com® in Deutschland sind konsistent mit der Zulassungsstudie (eFICASY-Studie) und zeigen die Wirksamkeit und Sicherheit der DiGA im klinischen Alltag. Somit kann von einer hohen externen Validität der Zulassungsstudie und der Praxistauglichkeit der DiGA ausgegangen werden.